Tierkreiszeichen "Krebs"

Nach Armand Barbault "L’or du millième matin (1969)"

4. Krebs, der Krebs (22. Juni - 22. Juli). Das Sommer-Wasserzeichen. Wenn die Sonne den Sonnenhöchststand erreicht, die Zeit der höchsten und längsten Sonnenbahn, dann erreichen die Pflanzen ebenfalls ihren natürlichen Höchststand. Ab nun wird der Prozess einer der Festigung sein. Die Füchte werden anwachsen, denn der Saft steigt weiterhin auf, als ob er von einer Pumpe angetrieben würde, die zwar unsichtbar, aber perfekter als alles ist, das wir uns vorstellen können. Der Krebs ist unter den Einfluss des Mondes gestellt. Nun bringen die Alchemisten die erste Stufe ihres Werkes zu einem Abschluss und meditieren über das Aufsteigen des Saftes. Sie fragen sich, weshalb dieses Phänomen nicht der Schwerkraft gehorcht. Zur gleichen Zeit beobachten sie die Kletterpflanzen und die hohen Pflanzen, wie sie himmelwärts zeigen während der Saft in jede Poore fliesst. Sie überlegen sich, dass gewisse Qualitäten vor der objektiven menschlichen Beobachtung verborgen bleiben. Das wird durch den Krebs symbolisch ausgedrückt, der sich unter einem Stein auf dem Grund des Stromes verborgen hält. Die Analogie passt auch für den Strom: von der Quelle zum Fluss folgt er den Umrissen des Grundes und seiner eigenen Phantasie. Nichts kann ihn stoppen. Er überfliesst Dämme und bricht durch Hindernisse. Das sind die Gesetze, denen der aufsteigende Saft gehorcht.
Jene, die im Krebs geboren sind, sind von Natur aus passiv. Sie zeigen mehr Trägheit als aktuelle Willenskraft. Sie leben in Übereinstimmung mit ihrer Laune, jede Einschränkung hinnehmend - bis der letzte tropfen den Damm bricht.
Die Alchemisten kennen auch die Verwendung des Wassers des Lebens, das sie in der Natur finden. Es enthält die lebenden Teilchen, die den Torf während des langen Prozesses des Nassmachens und Trocknens anreichern. Sie denken auch an die Arbeiten des Herkules. Diese bringen für sie die unsichtbaren Kräfte hervor, die den Saft aufwärts treiben, damit die Pflanzen ihre volle Höhe erreichen können. Diese Kraft ist wirklich augenscheinlicher als das was durch Pascal′s gut bekannter Granate ans Licht gebracht wurde.
"Chemiker benutzen Feuer um zu brennen, wir benutzen Wasser", sagen die Alchemisten und wirklich, sie verwenden äusseres Feuer einzig um ihre Substanz zu trocknen.

  
 aktualisiert am 12.4.2019 von wurz.li